Hausärztliche Impfberatung

 

Die hausärztliche Impfberatung ist ein Kernthema in jeder Hausarztpraxis. Impfungen gehören zu den wirksamsten vorbeugenden Maßnahmen in der Medizin. Sie bieten wirksamen Schutz vor bakteriell oder viral bedingten Erkrankungen. Die uns heute zur Verfügung stehenden Impfstoffe sind in der Regel gut verträglich, unerwünschte Nebenwirkungen sind nur selten zu beobachten. Wer sich regelmäßig impfen lässt, beugt nicht nur ansteckenden Erkrankungen vor, sondern vermeidet auch Ansteckungen Dritter.

Im weiteren Verlauf finden sie eine Auswahl gängiger und auch von uns durchgeführter Impfungen. Für weitergehende Informationen empfehlen wir Ihnen die Internetseite des RKI (Robert-Koch-Instituts)

Die Beschreibungen der Erkrankungen und der dazu passenden Impfungen haben wir von der Seite Impfen-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung entnommen. Dort finden sie noch weitergehende Informationen auch zu anderen Themengebieten.

Alle Impfungen dokumentieren wir in Ihrem Impfbuch bzw. Impfpass.

Ansteckung

FSME ist die Abkürzung für „Frühsommer-Meningoenzephalitis“. Hierbei handelt es sich um eine Gehirn-, Hirnhaut- oder Rückenmarkentzündung, die durch Viren verursacht wird. Diese Viren werden durch Zeckenbisse übertragen.

FSME tritt vor allem in Bayern, Baden-Württemberg sowie den südlichen Teilen Hessens, Thüringens und Sachsens auf. Darüber hinaus gibt es in Deutschland weitere FSME-Risikogebiete. In den vergangenen Jahren lag die Zahl der gemeldeten FSME-Erkrankungen in Deutschland zwischen 200 und 704 jährlich. Im Jahr 2020 wurde mit 704 FSME-Erkrankungen die bislang höchste Anzahl Erkrankungen seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001 gemeldet.

In Deutschland erkranken am häufigsten Erwachsene ab 40 Jahre.

Krankheitsverlauf

Nach dem Stich einer mit FSME infizierten Zecke erkrankt ungefähr jeder Dritte. Etwa ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich treten zunächst  grippeähnliche Symptome mit Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen oder Schwindel auf, die sich nach einigen Tagen wieder zurückbilden. In den meisten Fällen ist danach die Krankheit überstanden.

Bei etwa jedem zehnten Erkrankten kommt es aber nach etwa einer Woche zu einem zweiten Krankheitsgipfel mit Beteiligung des zentralen Nervensystems: Eine Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute (Meningoenzephalitis) oder des Rückenmarks (Myelitis) können auftreten. Krankheitszeichen sind hohes Fieber, starke Kopfschmerzen und Erbrechen. Außerdem kann es zu Bewegungsstörungen, Lähmungen oder einem veränderten Bewusstsein bis hin zum Koma kommen. Bei älteren Menschen ist häufig auch das Rückenmark mitbetroffen, was zu Schluck- und Sprachbeschwerden, Lähmungen im Gesichtsbereich sowie Atemlähmungen führen kann.

Bei einem Teil der schwer an FSME Erkrankten bleiben lang anhaltende oder dauerhafte Schäden zurück. Etwa jeder Hundertste, bei dem das zentrale Nervensystem betroffen ist, stirbt an der Infektion.
Schwere Krankheitsverläufe kommen überwiegend im Erwachsenenalter vor.

Eine ursächliche Behandlung gegen die FSME gibt es nicht. Es können nur die Krankheitszeichen, wie z. B. das Fieber, behandelt werden.

Erkrankung

Hepatitis B ist eine Leberentzündung, die durch Viren ausgelöst wird und ansteckend ist. Die Hepatitis B ist weltweit sehr verbreitet. In Deutschland sind etwa 300.000 bis 650.000 Menschen chronisch – also dauerhaft – mit Hepatitis B infiziert. Jedes Jahr stecken sich mehrere tausend Menschen an.

Ansteckung

Hepatitis-B-Viren können sich in allen Körperflüssigkeiten befinden und werden hauptsächlich auf sexuellem Weg übertragen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass im Jugendalter – wenn die Sexualpartner häufig wechseln – ein sicherer Schutz gegen Hepatitis B besteht. Wenn Schwangere infiziert sind, können sie die Infektion während der Schwangerschaft und Geburt auf das Kind übertragen.

Krankheitsverlauf

Ein bis sechs Monate nach der Ansteckung bekommen zwei Drittel der Infizierten grippeähnliche Symptome, die von Übelkeit und Erbrechen begleitet sein können. Das typische Symptom der Gelbsucht, eine gelbe Verfärbung der Haut, das von vielen Menschen mit einer Leberentzündung in Verbindung gebracht wird, tritt nur bei einem Drittel der Erkrankten auf. Die Hepatitis B kann mit schweren Krankheitszeichen verlaufen und heilt manchmal erst nach Monaten aus, oder wird sogar chronisch.

Eine Hepatitis-B-Infektion kann nur eingeschränkt mit speziellen Medikamenten, die die Viren hemmen, behandelt werden.

Ebenso wie die akute Infektion wird auch eine chronische Infektion häufig zunächst nicht bemerkt, weil die Symptome sehr unauffällig sein können. Trotzdem wird die Leber zunehmend geschädigt und die Infektion kann an andere Menschen weitergegeben werden.

 

Übertragung von HPV

Humane Papillomaviren (kurz: HPV) gehören zu den sexuell übertragbaren Erregern. In seltenen Fällen können die Erreger auch durch Schmierinfektion über Gegenstände übertragen werden. Manchmal kommt es während der Geburt zu einer Übertragung von der Mutter auf das Neugeborene.

Die Viren gelangen über kleinste Verletzungen der Haut oder über Schleimhäute in den Körper.

Krankheitsverlauf

Es gibt etwa 200 verschiedene Typen des Erregers. Fast alle Menschen stecken sich mindestens einmal im Laufe ihres Lebens mit HPV an. Die meisten HPV-Infektionen verlaufen ohne Krankheitszeichen. Daher bemerken viele nicht, dass sie sich angesteckt haben. Zwar heilt die Infektion bei einem Großteil nach einiger Zeit von selbst und ohne bleibende Folgen wieder aus. Doch nicht immer gelingt es dem Körper, die Viren abzuwehren. Bleibt die Infektion bestehen, können sich je nach HPV-Typ Feigwarzen oder Krebserkrankungen entwickeln.

Feigwarzen sind spitze, wenige Millimeter bis mehrere Zentimeter große Warzen, die im Genitalbereich (Schamlippen, Damm, Penis, Leisten), am und im After, bei Frauen auch in der Scheide und am Gebärmuttermund auftreten. Obwohl Feigwarzen in der Regel harmlos sind, werden sie oft als störend empfunden. Zudem ist häufig eine längere ärztliche Behandlung erforderlich.

Andere HPV-Typen können Veränderungen an Zellen verursachen, aus denen sich Krebserkrankungen entwickeln können. Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 6.000 Frauen und mehr als 1.500 Männer an Krebs, der durch eine HPV-Infektion verursacht wurde. Die meisten Erkrankungen werden durch die zwei Hochrisiko-Typen HPV 16 und 18 verursacht. Darüber hinaus gibt es noch mindestens 13 weitere HPV-Typen, die Krebserkrankungen hervorrufen können.

Bei Frauen kommt es jährlich zu rund 4.600 neuen Krebserkrankungen am Gebärmutterhals, pro Jahr versterben etwa 1.500 Frauen daran. Bei Männern rufen Infektionen mit HPV-Hochrisiko-Typen hauptsächlich Krebs im Mund- und Rachenbereich sowie an Anus und Penis hervor.

Gebärmutterhalskrebs wird fast ausschließlich durch HPV verursacht. Die Typen 16 und 18 rufen etwa 70 Prozent aller HPV-Infektionen hervor, die für Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind. Diese Erkrankung entwickelt sich nur bei einer anhaltenden Infektion (chronische HPV-Infektion) über viele Jahre und über mehrere Vorstufen. Wenn die Erkrankung bzw. die Vorstufen im Rahmen der Krebsfrüherkennungsuntersuchung rechtzeitig erkannt werden, können sie in der Regel gut behandelt werden.

Übertragung der Grippeviren

Die Grippe wird durch Viren verursacht, die durch Tröpfchen – etwa beim Niesen, Husten oder Sprechen – übertragen werden. Zudem kann die Grippe von Hand zu Hand, zum Beispiel beim Händeschütteln oder über verunreinigte Gegenstände (beispielsweise Türgriffe) übertragen werden. Ansteckungsgefahr besteht vor allem dort, wo sich viele Menschen aufhalten, beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln, Arbeitsstätten, Schulen oder Einkaufsstätten.

Krankheitsbild

Etwa ein bis zwei Tage nach der Ansteckung erkranken ungefähr zwei Drittel der Betroffenen. Ein Drittel bleibt ohne Krankheitszeichen, ist aber trotzdem ansteckend.

Bei etwa einem Drittel beginnt eine Grippe plötzlich mit hohem Fieber sowie Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen. Charakteristisch sind auch trockener Husten und ungewöhnlich starke Erschöpfung. Zusätzlich sind Schweißausbrüche und Halsschmerzen möglich. Ein Drittel erkrankt milder und meist ohne Fieber. Wenn keine weiteren Infektionen hinzukommen, klingen die Krankheitszeichen in der Regel nach etwa fünf bis sieben Tagen allmählich wieder ab. In seltenen Fällen kann es auch mehrere Wochen dauern, bis man sich von der Grippe erholt hat.

Eine gefürchtete Komplikation der Grippe ist die Lungenentzündung (Pneumonie) durch das Virus selbst oder durch zusätzliche Erreger, die häufig im Krankhaus behandelt werden muss und mitunter lebensbedrohlich verlaufen kann. Auch eine Blutvergiftung (Sepsis) kann sich entwickeln. Entzündungen des Mittelohrs, des Gehirns oder des Herzmuskels sind weitere mögliche Komplikationen einer Grippe. Ebenso kann ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall durch eine Grippeerkrankung begünstigt werden. Das Risiko kann durch die Grippeimpfung gesenkt werden.

Ansteckung und Krankheitsverlauf

Keuchhusten wird in der Regel durch Husten und Niesen übertragen (Tröpfcheninfektion). Er ist sehr ansteckend. Die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Erkrankung beträgt etwa ein bis drei Wochen.

Erwachsene mit Keuchhusten leiden meist unter wochenlangem unspezifischem Husten, im Mittel sind es sechs bis sieben Wochen. Sie können aber auch schwer erkranken. Komplikationen treten in rund einem Viertel der Fälle auf (z. B. Gewichtsverlust, Leisten- und Rippenbrüche, Lungen- oder Mittelohrentzündung, Inkontinenz, seltener auch Hirnblutungen). Etwa ein bis vier Prozent aller erwachsenen Patienten müssen im Krankenhaus behandelt werden, meist ältere Menschen. Todesfälle durch Keuchhusten sind im Erwachsenenalter sehr selten.

Antibiotika verhindern, dass der Erreger weitergegeben wird, ändern aber nichts am Verlauf der Krankheit, sobald die typischen Hustenattacken begonnen haben. Weil Keuchhusten schwer zu erkennen ist, wird meist erst spät behandelt.

Ansteckung

Meningokokken sind weltweit vorkommende Bakterien, die eine bakterielle Hirnhautentzündung oder eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen können. Kinder unter fünf Jahren und Jugendliche zählen zu den besonderen Risikogruppen.

Meningokokken-Erkrankungen werden durch Bakterien der Art Neisseria meningitidis verursacht. Aufgrund unterschiedlicher Oberflächenstrukturen werden 12 verschiedene Untergruppen unterschieden, sogenannte Serogruppen. Am häufigsten werden Erkrankungen durch die Serotypen A, B, C, W135 und Y verursacht, wobei die verschiedenen Erreger weltweit unterschiedlich häufig vorkommen. So sind Meningokokken-Erkrankungen der Serogruppe A Ursache für ausgedehnte Epidemien in Afrika, vor allem südlich der Sahara. In Europa, wie auch in Deutschland, kommen hauptsächlich Infektionen mit Bakterien der Serogruppe B und C vor.

In Deutschland erkranken etwa 4 Menschen pro 1 Million Einwohner pro Jahr. Die meisten Erkrankungen werden in Deutschland durch Meningokokken der Serogruppe B (65 bis 70%) und der Serogruppe C (20 bis 25 %) verursacht. Andere Serogruppen treten nur sehr selten auf.

Am häufigsten erkranken Kinder unter fünf Jahren an einer Meningokokken-Infektion, wobei die höchste Erkrankungsrate in den ersten beiden Lebensjahren liegt. Ein weiterer, kleinerer Erkrankungsgipfel zeigt sich bei Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren.

Krankheitsverlauf

Meningokokken werden über Tröpfcheninfektion, das heißt vor allem über Husten oder Niesen, und über den direkten engen Kontakt, beispielsweise beim Küssen, übertragen. An der Luft sterben die Erreger schnell ab, so dass eine Infektion bei üblichen Alltagskontakten nicht möglich ist.

Eine Ansteckung kann zu einer Entzündung der Hirnhäute (der Menigokokken-Meningitis) oder zu einer bakteriellen Blutvergiftung (sogenannte Meningokokken-Sepsis) führen. In manchen Fällen treten beide Erkrankungen gleichzeitig auf. In rund 70 Prozent der Krankheitsfälle tritt eine Hirnhautentzündung auf, mehr als ein Drittel erkrankt an einer Blutvergiftung und in acht Prozent der Fälle kommt es zu einer Mischform beider Erkrankungen (2005). Eine Komplikation der Blutvergiftung durch Meningokokken ist der septische Schock, das sogenannten Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom, an dem ein Drittel der Betroffenen verstirbt. Die Gesamtsterblichkeit aller Meningokokken-Erkrankungen lag 2005 bei 7,1 Prozent.

Von der Ansteckung bis zum Ausbruch einer Erkrankung dauert es in der Regel drei bis vier Tage. In manchen Fällen sind zwei bis zehn Tage möglich. Zunächst treten kurz grippeähnlichen Symptome auf. Dazu setzen in der Folge plötzlich starke Kopfschmerzen, hohes Fieber, Übelkeit, Lichtempfindlichkeit und Nackensteifheit ein. Bei einem großen Teil der Erkrankten treten zusätzlich kleine, punktförmige Hautblutungen auf. Bei Säuglingen und Kleinkindern sind die Symptome häufig schwieriger zu deuten. Wenn ein Kind Fieber hat, schrill schreit, sehr unruhig oder auch auffallend teilnahmslos ist, die Nahrung verweigert und dabei eventuell erbricht oder Durchfall hat und empfindlich auf Berührungen reagiert, sollte sofort eine Arztpraxis oder das nächstgelegene Krankenhaus aufgesucht werden.

Können Meningokokken-Erkrankungen behandelt werden und welche Folgeschäden sind möglich?
Meningokokken-Erkrankungen müssen stationär im Krankenhaus behandelt werden, da sie fast immer schwer verlaufen und häufig Komplikationen nach sich ziehen. Hier wird das erkrankte Kind in jedem Fall mit Antibiotika behandelt und gegebenenfalls intensiv-medizinisch betreut. Engen Kontaktpersonen von Erkrankten wird empfohlen schnellstmöglich eine vorbeugende Behandlung mit Antibiotika zu beginnen, um eine Erkrankung zu verhindern.

Die Blutvergiftung durch Meningokokken (Meningokokken-Sepsis) verläuft oft sehr schwer mit hoher Sterblichkeit. Spätfolgen können schwere Organschäden und ein durch verminderte Durchblutung so ausgeprägter Gewebezerfall einzelner Gliedmaßen sein, dass eine Amputation eines Körperteils notwendig ist. Die Hirnhautentzündung (Meningokokken-Meningitis) verläuft insgesamt leichter und kann besser behandelt werden. Dennoch ist die Sterblichkeit auch hier, trotz bester medizinischer Versorgung, mit ein bis drei Prozent der betroffenen Kinder hoch. Bei rund jedem zehnten Erkrankten treten als Folge der Erkrankung  Entwicklungsstörungen auf. Auch Lähmungen, Hirnnervenlähmungen, Krampfanfälle und Schäden des Innenohres bis hin zur Taubheit sind möglich.

Ansteckung

Pneumokokken werden wie ein grippaler Infekt durch Tröpfcheninfektion übertragen – beispielsweise beim Husten oder Niesen. Die Bakterien finden sich im Nasen-Rachen-Raum vieler Menschen, ohne dass diese daran erkranken. Daher können sie auch von Gesunden weitergegeben werden.

Krankheitsverlauf

Warum Pneumokokken bei manchen Menschen plötzlich Krankheiten auslösen und bei anderen nicht, ist nicht genau bekannt. Auch Gesunde können betroffen sein. Bei geschwächter Körperabwehr – zum Beispiel nach einer Viruserkrankung oder bei chronischen Erkrankungen – passiert dies jedoch leichter. Säuglinge und Kleinkinder sowie auch ältere Menschen erkranken häufiger an Pneumokokken. Denn mit zunehmendem Alter lassen die Abwehrkräfte des Körpers nach und chronische Krankheiten nehmen zu.

Pneumokokken können verschiedene Erkrankungen auslösen – darunter Nasennebenhöhlen-, Mittelohr-, Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung (Sepsis). Darüber hinaus sind sie für 20 bis 50 Prozent aller durch Bakterien verursachten Lungenentzündungen bei älteren Erwachsenen verantwortlich. Einige dieser Erkrankungen können lebensbedrohlich verlaufen. Bei schwerem Verlauf stirbt etwa jeder Zehnte der Erkrankten an den Folgen der Pneumokokken-Infektion. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Pneumokokken-Erkrankungen können zwar mit Antibiotika behandelt werden. Allerdings nehmen Resistenzen zu, so dass die Medikamente schlechter anschlagen. Der Schutz durch Impfung wird daher immer wichtiger.

Kinderlähmung wird durch Viren verursacht. Sie werden nur von Mensch zu Mensch übertragen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich eine Welt ohne Polio zum Ziel gesetzt: Nord- und Südamerika sind seit 1994 poliofrei, der westpazifische Raum seit 2000, der europäische Raum seit 2002. Noch tritt Polio jedoch in einigen Ländern und Regionen auf (beispielsweise in Afghanistan und Pakistan). Ohne ausreichend geimpfte Bevölkerung könnte die Kinderlähmung auch nach Deutschland zurückkehren.

Ansteckung

Polio-Viren werden mit dem Stuhl ausgeschieden und vorwiegend durch Schmierinfektion (Stuhl-Hand-Mund) übertragen. Auch eine Ansteckung per Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen) ist möglich. Ebenso kann verschmutztes Trinkwasser eine Infektionsquelle sein. Patienten mit geschwächtem Immunsystem bleiben unter Umständen über viele Jahre hinweg ansteckend.

Krankheitsverlauf

Die Zeit zwischen Infektion und Erkrankung beträgt 3 bis 35 Tage. Rund 95 Prozent der Infizierten merken nichts davon. Fieber, Hals- und Kopfschmerzen – meist als (Sommer-)Grippe verkannt – erleben etwa 5 Prozent, bei jedem 100. bis 1.000. Infizierten kommt es zu bleibenden, schlaffen Lähmungen der Arm- oder Beinmuskulatur, schlimmstenfalls auch der Sprech-, Schluck- oder Atemmuskulatur.

Zu den Komplikationen der Polio zählen bleibende Lähmungen und dadurch auch Muskelschwund, vermindertes Knochenwachstum sowie Gelenkzerstörung. Noch Jahrzehnte nach der Infektion können erneut Muskelschmerzen und Lähmungen auftreten (Post-Polio-Syndrom).

Weder die Erkrankung selbst noch das Post-Polio-Syndrom kann behandelt werden, man kann nur die Symptome lindern.

Tetanus (Wundstarrkrampf) wird durch Bakterien verursacht. Deren Dauerformen (Sporen) sind sehr widerstandsfähig und kommen weltweit hauptsächlich im Erdreich und im Kot von Pferden und anderen Tieren vor. Charakteristisch für Tetanus sind die starken Krämpfe. Ist die Atem- und Schluckmuskulatur mit betroffen, droht Ersticken.

Tetanus – Ansteckung

Die Krankheitserreger gelangen durch eine verunreinigte Wunde in den Körper, das können auch unscheinbare Kratzer oder Stiche sein.

Tetanus: Krankheitsverlauf

Etwa drei Tage bis drei Wochen (selten auch Monate) später treten die ersten Krankheitszeichen auf. Kribbeln und Taubheitsgefühl im Bereich der Wunde sowie Abgeschlagenheit, Unruhe und Kopfschmerzen sind erste Anzeichen. Nach kurzer Zeit kommen starke, schmerzhafte Krämpfe des Kiefers und weiterer Muskelgruppen hinzu. Die Patienten scheinen zu grinsen. Krämpfe des Kehlkopfes und der Brustmuskulatur können so ausgeprägt sein, dass sie zum Erstickungstod führen. Trotz moderner intensivmedizinischer Behandlung sterben auch heute noch 10 bis 20 Prozent der Patienten – meist an Atemnot oder Herzversagen.

In Ländern mit unzureichenden hygienischen Verhältnissen und geringen Impfraten bei Frauen sterben immer noch viele Säuglinge am Neugeborenen-Tetanus. Meist gelangen die Bakterien über die Nabelwunde in den Körper.

Nicht die Bakterien selbst verursachen die Krankheit, sondern die Gifte, die sie ausscheiden. Deshalb wird bei großen und schmutzigen Wunden schnellstmöglich Antiserum (Immunglobulin) gegeben, das noch frei zirkulierendes Gift unwirksam macht. Antibiotika sollen verhindern, dass sich die Bakterien weiter vermehren. Falls notwendig, werden Wunden operativ gesäubert. Je nachdem wie gut der Patient geimpft ist, wird bei Verletzungen auch eine Auffrischimpfung gegeben, um die körpereigene Abwehr schneller zu aktivieren. Verletzte mit ausreichendem Impfschutz (Impfung vor weniger als 10 Jahren) benötigen oft keine Behandlung gegen Tetanus.

Diphterie

Die Diphtherie wird durch Bakterien verursacht. Der Erreger ist weltweit verbreitet und kann auch von Personen weitergegeben werden, die nicht daran erkranken. Das Diphtherie-Bakterium infiziert die Haut oder die Schleimhäute und kann sich auch im ganzen Körper ausbreiten. Es bildet ein gefährliches Gift, das Organe wie Herz, Niere und Leber dauerhaft schädigen kann.

Diphtherie: Ansteckung

Das Diphtherie-Bakterium wird hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion etwa durch Niesen, Husten oder Sprechen übertragen, die Hautdiphtherie (eher in den Tropen verbreitet) durch direkten Kontakt. Es gibt auch Keimträger, die keine Krankheitssymptome zeigen.

Diphtherie: Krankheitsverlauf

Etwa ein bis fünf Tage nach einer Infektion der Atemwege bilden sich fest haftende Beläge in Nase, Rachen und/oder in der Luftröhre. Diese Membranen können die Atemwege komplett verschließen, so dass die Patienten ersticken. Das Gift des Diphtherie-Bakteriums verursacht Organschäden, beispielsweise Herzversagen oder Nerven-Lähmungen. Einmal eingetretene Schäden können nicht mehr rückgängig gemacht werden, sie bleiben lebenslang bestehen. Deshalb muss bei Krankheitsverdacht sofort mit Antiserum und Antibiotikum behandelt werden. Auch heute noch sterben trotz Intensivmedizin 5 bis 10 Prozent der Erkrankten.

Die Haut- oder Wunddiphtherie entsteht, wenn die Bakterien auf eine offene Wunde geraten. Hier können sich Geschwüre bilden.

Ansteckung

Windpocken-Viren werden extrem leicht übertragen – fast jeder Kontakt mit Erkrankten führt zur Ansteckung

Krankheitsverlauf

Die Windpocken-Viren (Varicella Zoster) werden meist durch Husten und Niesen (Tröpfcheninfektion) übertragen. Eine Ansteckung ist auch möglich, wenn Flüssigkeit aus den Bläschen des Hautausschlags – die sehr viele Viren enthält – eingeatmet wird. Die Viren aus diesen Windpocken-Bläschen schweben lange Zeit in der Luft und können – sozusagen durch den Wind – Infektionen über große Entfernungen auslösen. Daher der Name „Windpocken“.

Ungefähr ein bis drei Wochen nach der Ansteckung kommt es häufig zu Fieber und Abgeschlagenheit. Dann entwickelt sich ein Hautausschlag mit Bläschenbildung, der im Gesicht und am Körper beginnt und sich anschließend auch auf Arme und Beine ausbreitet. Auch die Schleimhäute und die behaarte Kopfhaut können betroffen sein. Die stark juckenden Bläschen heilen nach ein bis zwei Wochen ab und hinterlassen keine Narben.

Während der Infektion ist eine sorgfältige Hautpflege besonders wichtig, damit sich die Bläschen nicht entzünden und zusätzlich keine bakterielle Infektion entsteht.

Insgesamt verläuft die Erkrankung bei Jugendlichen und Erwachsenen schwerer als bei Kindern. Und: nachdem die Windpocken ausgeheilt sind, können die Viren noch in bestimmten Bereichen der Nervenendigungen verbleiben. Vor allem bei Kindern mit geschwächter Abwehr können ein schmerzhafter Hautausschlag und eine Entzündung im Bereich des betroffenen Nervs entstehen. Es entwickelt sich dann eine sogenannte Gürtelrose (Herpes Zoster).

Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten beim Menschen. Mehr als die Hälfte der Masernfälle in Deutschland betreffen heute Jugendliche und Erwachsene bis etwa Ende 40. Gerade bei Kindern unter 5 Jahren und Erwachsenen können Masern zu schweren Komplikationen führen.

Ansteckung

Masern werden durch Viren verursacht. Sie werden nur von Mensch zu Mensch übertragen und gehören zu den ansteckendsten Krankheiten. Die Viren werden durch Tröpfchen, z. B. beim Husten, Niesen oder Sprechen übertragen. Fast jeder Kontakt von ungeschützten Personen mit einem Erkrankten führt zu einer Ansteckung. Sogar auf mehrere Meter Entfernung ist das möglich. Bereits fünf Tage vor Auftreten des Hautausschlags sind Infizierte ansteckend.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich eine Welt ohne Masernkranke zum Ziel gesetzt. Aufgrund breit angelegter Impfkampagnen sank die Anzahl der Maserntoten weltweit von 873.000 im Jahr 1999 auf 164.000 im Jahr 2008.  Nord- und Südamerika, Skandinavien, viele Länder in Osteuropa und einige Staaten im Süden Afrikas sind frei von Masern. In Deutschland erkranken jedes Jahr mehrere hundert Menschen an Masern, selten treten auch Todesfälle auf.

Das Ziel: Masernausbrüche verhindern

Zahlen zu Masernerkrankungen werden in Deutschland erst seit Einführung der Meldepflicht im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) im Jahr 2001 erfasst. Parallel hat die Ständige Impfkommission (STIKO) 2001 die Empfehlung für die 2. Masern-Mumps-Röteln-Impfdosis vom 5. bis 6. Lebensjahr auf das 2. Lebensjahr vorgezogen, um frühzeitiger einen vollständigen Immunschutz aufzubauen. In den Folgejahren sind die Masernfälle pro Jahr deutlich gesunken. Der erneute Anstieg der Erkrankungszahlen nach 2005 wurde jedoch durch immer wieder auftretende, regional und zeitlich begrenzte Krankheitsausbrüche verursacht. Fast alle dieser Masernerkrankten waren ungeimpft und zunehmend waren Jugendliche und Erwachsene betroffen. Die STIKO hat folglich im Jahr 2010 eine Masernimpfung für bislang nicht oder in der Kindheit nur einmal geimpfte nach 1970 geborene Erwachsene empfohlen, um die bestehenden Immunitätslücken zu schließen. Denn Masernausbrüche lassen sich erst verhindern, wenn 95 Prozent der Bevölkerung immun sind.

Masern: Krankheitsverlauf

Ungefähr zehn bis zwölf Tage nach der Ansteckung kommt es zu grippeähnlichen Symptomen wie hohem Fieber, Augenrötung und Husten. An der Wangenschleimhaut treten kleine weißliche Flecken auf („Koplik-Flecken“). Zwei bis drei Tage später beginnt der typische Ausschlag im Gesicht und hinter den Ohren, breitet sich dann über den ganzen Körper aus und verschwindet nach ungefähr drei bis vier Tagen wieder. Auch das Fieber klingt dann ab.

Masern schwächen vorübergehend das Immunsystem, zusätzliche Erreger können Komplikationen wie Mittelohrentzündung oder Bronchitis verursachen. In ein bis sechs Prozent der Masern-Fälle tritt eine Lungenentzündung auf, die auch für die Mehrzahl der masernbedingten Todesfälle verantwortlich ist.

Bei zehn von 10.000 an Masern Erkrankten – vor allem Jugendlichen und Erwachsenen – kann es zu einer Gehirnentzündung kommen. Von diesen zehn Erkrankten sterben ein bis zwei. Bei etwa zwei bis drei Betroffenen bleiben schwere Folgeschäden wie geistige Behinderungen und Lähmungen zurück.

Im Mittel sieben Jahre nach einer Masern-Erkrankung kann in vier bis elf von 100.000 Masernfällen eine so genannte SSPE (subakute sklerosierende Panenzephalitis) auftreten. Diese ist durch eine unaufhaltsame und schleichende Zerstörung der Zellen des Gehirns gekennzeichnet und führt nach zwei bis drei Jahren zum Tod. Kinder unter fünf Jahren sind besonders gefährdet.

Eine ursächliche Therapie gegen Masern gibt es nicht. Nur eine Behandlung der Krankheitszeichen, wie z. B. Fieber, ist möglich. Antibiotika sind gegen Erkrankungen, die durch Viren ausgelöst werden, jedoch wirkungslos. Sie kommen in der Regel erst zum Einsatz, wenn durch Bakterien verursachte Komplikationen wie Mittelohr- oder Lungenentzündung auftreten. Auch aus diesem Grund bietet die Impfung den wirksamsten Schutz.

Vorkommen

  • Die Hepatitis A ist weltweit verbreitet. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt die Anzahl der Hepatitis-A-Erkrankungen auf weltweit 1,4 Mio. pro Jahr.
  • Ein Risiko besteht vor allem bei Fernreisen in tropische Länder, aber auch bei „nahen“ Zielen wie den Mittelmeerländern und Osteuropa.
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Bedeutung für Reisende

  • Das Hepatitis-A-Übertragungsrisiko unterliegt regionalen Schwankungen und richtet sich nach den Hygienestandards in der Region bzw. im Land. In Regionen mit niedrigem Hygienestandard besteht meist ein erhöhtes Übertragungsrisiko.
  • Reisende in Länder mit erhöhtem Hepatitis-A-Übertragungsrisiko stellen nach ihrer Rückreise eine Quelle für importierte Hepatitis-A-Erkrankungen dar.
  • In Deutschland wurden 557 Hepatitis-A-Fälle berichtet (2020).
  • Der Anteil der „Reisehepatitis“ (d.h. Hepatitis-A-Infektion durch Reisen in gefährdete Regionen) lag in den letzten Jahren bei normalem Reiseverkehr (d.h. mit Ausnahme der Coronajahre 2020 und 2021) zwischen 40-50% aller in Deutschland gemeldeten Hepatitis-A-Fälle.

Ansteckung durch Hepatitis A-Infizierte

  • Da die Virusausscheidung vor Beginn der ersten Erkrankungssymptome ihren Höhepunkt hat, kann sich die soziale Umgebung an einer infizierten Person bereits angesteckt haben, bevor diese Beschwerden bekommt und sich über ihre Infektion bewusst ist.
  • Personen die mit dem Hepatitis-A-Virus infiziert sind, können das Virus, wenn sie nicht oder noch nicht erkrankt sind weiterverbreiten und dadurch z.B. Mitglieder ihrer Schulklasse oder Familie anstecken.
  • Da in Deutschland eine geringe Hepatitis A-Immunität in der Bevölkerung besteht, kann sich das Virus v.a. innerhalb der sozialen Umgebung schnell verbreiten; es kommt so immer wieder zu kleinen Hepatitis-A-Ausbrüchen.

Beschwerden

  • Erste Beschwerden nach ca. 15 bis 50 Tagen (Durchschnitt 25-30) nach Infektion
  • Im Kindesalter kann es Infektionen ohne besondere Beschwerden geben.
  • Mit zunehmendem Alter kann es häufiger zu Beschwerden und schwereren Krankheitsverläufen kommen.
  • Es gibt bei der Hepatitis A keine chronische Verlaufsform
  • Im Anfangsstadium kann es zu Appetitlosigkeit, Übelkeit, Brechreiz, Temperaturerhöhung, Verstopfung, Durchfall und Schmerzen im rechten Oberbauch kommen; anschließend zu einer Gelbverfärbung der Haut und einer Vergrößerung der Leber und Milz.
  • Krankheitsdauer ca. 2-4 Wochen (selten Monate)
  • Die Hepatitis A heilt i.d.R. von selbst aus.
  • Nur in seltenen Fällen treten schwere Krankheitsverläufe auf (meist bei > 50 Lj.)
  • Erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle bei vorbestehenden chronischen Lebererkrankungen (z.B. bei chronischer Hepatitis B oder C) und/oder Leberschädigungen infolge chronischer Erkrankungen.
  • Es gibt keine spezifische Behandlung
  • Die Infektion hinterlässt eine lebenslange Immunität

Übertragung

  • Die Übertragung der Hepatitis-A-Viren erfolgt fäkal-oral durch eine Kontakt- oder Schmierinfektion.
  • Mit Hepatitis-A-Viren verunreinigtes Trinkwasser bzw. Nahrungsmittel (fäkal gedüngtes Gemüse, aber auch verunreinigtes Gefrierobst v.a. Beeren, Trockenobst od. -gemüse, etc.)
  • Enge Personenkontakte bei oral-analen Geschlechtsverkehr (z.B. durch Finger oder Sex-Toys die Kontakt mit Anus und Mund haben) v.a. bei Sex zwischen Männern (MSM)
  • Unhygienische sanitäre Gemeinschaftstoiletten und/oder -bäder (v.a. bei Obdachlosen oder in einfachsten unhygienischen Unterkünften)

Reiserisiken für Hepatitis A

  • Übertragungsrisiko durch Meeresfrüchte (z.B. Muscheln, Schalentiere, Austern). Bei Muscheln kann ein hoher Durchseuchungsgrad mit Hepatitis-A-Viren bestehen. Das Kochen oder Grillen von Muscheln kann Hepatitis-A-Viren nicht sicher abtöten. Das italienische Gesundheitsinstitut in Rom hat mehrere traditionelle Zubereitungsarten von Meeresfrüchten untersucht und nachgewiesen, dass mit Hepatitis-A-Viren infizierte Muscheln und Schalentiere auch nach dem Kochen noch infektiös sein können.
  • Fischgerichte mit rohem Fisch z.B. „Ceviche“ (Lateinamerika) oder Sushi (Asien)
  • Rohes Gemüse kann als Beilage oder Salat fäkaliengedüngt oder mit verunreinigtem Wasser gewaschen sein. Daher birgt es ein erhöhtes Infektionsrisiko für Hepatitis A und andere Magen- und Darmerreger.
  • Hepatitis A-Viren sind relativ umweltresistent und können über längere Zeit vermehrungsfähig bleiben. In den vergangenen Jahren wurde die Übertragung von  Hepatitis-A-Viren über Gefrierobst (z.B. Beeren) oder Trockengemüse (getrocknete Tomaten) in verschiedenen Ländern Europas und den USA beobachtet.

Gürtelrose (Herpes zoster) wird wie Windpocken (Varizellen) durch Varizella-Zoster-Viren verursacht. Die meisten Erwachsenen ab einem Alter von 50 Jahren haben in ihrem Leben die Windpocken durchgemacht. Dabei nisten sich Viren im Körper in den Nervenzellen ein. Wenn das Immunsystem – beispielsweise im Alter – schwächer wird, können die Viren wieder aktiv werden und einen schmerzhaften Ausschlag, die Gürtelrose (Zoster), hervorrufen. Die schmerzhaften Nervenentzündungen können auch nach Abklingen des Ausschlags längere Zeit andauern (postherpetische Neuralgie). Von der Gürtelrose sind am häufigsten ältere Erwachsene und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem betroffen.

Ansteckung

Gürtelrose entsteht durch Viren, die nach einer früheren Windpockenerkrankung bereits im Körper vorhanden sind. Die Erreger der Windpocken können nach Jahren wieder aktiv werden und eine Gürtelrose hervorrufen.

Windpocken sind sehr ansteckend. Fast jeder Mensch, der noch keine Windpocken hatte, wird bei Kontakt zu einer Person mit Windpocken selber krank. Das Varizella-Zoster-Virus wird meist durch Husten und Niesen (Tröpfcheninfektion) übertragen. Aber auch die Flüssigkeit der Windpockenbläschen ist ansteckend, so dass es zu Schmierinfektionen kommen kann. Die Viren sind mehrere Tage überlebensfähig. Sie können daher auch über Oberflächen, z. B. Türgriffe, übertragen werden.

Gürtelrose ist weniger ansteckend. Nur die Flüssigkeit in den Bläschen des Ausschlags ist infektiös. Anstecken können sich Personen, die weder eine Windpocken-Erkrankung durchgemacht haben, noch gegen Windpocken geimpft sind. Eine Infektion ruft dann zunächst Windpocken hervor.

Bei Windpocken sind die Erkrankten bereits 1 bis 2 Tage vor Beginn des Ausschlags ansteckend. Die Ansteckungsfähigkeit sowohl bei Windpocken als auch bei Gürtelrose endet mit der vollständigen Verkrustung der Bläschen etwa 5 bis 7 Tage nach Beginn des Ausschlags.

Krankheitsverlauf

Bei der Gürtelrose werden die in den Nervenzellen ruhenden Erreger der Windpocken (Varicella-Zoster-Virus) wieder aktiviert.

In der Regel tritt bei einer Gürtelrose zunächst ein brennender Schmerz auf. Es bilden sich flüssigkeitsgefüllte Bläschen, die sich zu einem gürtelförmigen (bandartigen) Ausschlag ausbreiten – meist am Rumpf oder Kopf und normalerweise nur auf einer Körperhälfte. Bei manchen Menschen bleibt auch nach Abheilen des Ausschlags der Schmerz an der betroffenen Körperstelle noch für Monate oder Jahre zurück (postherpetische Neuralgie).

Das höchste Risiko, an einer Gürtelrose zu erkranken, haben ältere Menschen oder Personen mit einer Immunschwäche.

FSME: Impfung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen FSME allen Personen, die sich in FSME-Gebieten aufhalten oder dort wohnen und von Zecken gestochen werden könnten. Dies gilt für alle, die sich häufig in der Natur aufhalten wie Spaziergänger, Camper, Radfahrer, Jogger, aber auch Forstarbeiter und Beschäftigte in der Landwirtschaft. Auch Stadtparks und Gärten sind Lebensräume für Zecken.

Für gefährdete Bevölkerungsgruppen übernehmen innerhalb Deutschlands in der Regel die Krankenversicherungen die Kosten der Impfung. Ausnahmen sind beruflich bedingte Impfungen (z.B. bei Forstarbeitern) und, je nach Krankenkasse, auch Reiseimpfungen vor Auslandsreisen.

Aufbau des Impfschutzes (Grundimmunisierung)

Für die Grundimmunisierung sind drei Impfungen erforderlich. Nach dem üblichen Impfschema wird ein bis drei Monate nach der ersten Impfung die zweite Impfdosis verabreicht. Eine dritte Impfung erfolgt dann, je nach verwendetem Impfstoff, nach weiteren 5 bis 12 bzw. 9 bis 12 Monaten.

Um schon zu Beginn der Zeckensaison ab April für das laufende Jahr geschützt zu sein, ist es sinnvoll, mit der Impfserie in den Wintermonaten zu beginnen. Bereits 14 Tage nach der zweiten Impfung besteht für 90 Prozent der Geimpften ein Schutz, der für die laufende Saison zunächst ausreichend ist. Für eine länger anhaltende Schutzwirkung ist dann die dritte Impfung erforderlich.
Besonders bei Personen, die einem anhaltenden Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, sollte möglichst dieses „normale“ Impfschema angewandt werden, da es bereits die höchste Schutzwirkung nach der 2. Impfung bietet.

Auffrischungsimpfungen

Bei fortbestehendem Ansteckungsrisiko wird eine erste Auffrischimpfung nach 3 Jahren empfohlen. Die nachfolgenden Auffrischungen sind dann alle 5 Jahre erforderlich. Je nach verwendetem Impfstoff sollte die Impfung ab dem Alter von 50 bzw. 60 Jahren alle 3 Jahre aufgefrischt werden.

Schnellschema

Wird ein besonders schneller Schutz benötigt, z.B. bei kurzfristig geplanten Reisen in FSME-Risikogebiete, kann eine Impfung nach dem sogenannten Schnellschema durchgeführt werden. Hierbei hängt das Impfschema vom verwendeten Impfstoff ab. Es sind zwei bis drei Impfungen nötig. Ein Impfschutz für ein bis anderthalb Jahre kann damit schon 3 bis 5 Wochen nach der ersten Impfung erreicht werden. Je nach verwendetem Impfstoff wird eine vorgezogene Auffrischimpfung erforderlich. Bitte fragen Sie Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt nach dem am besten für Sie geeigneten Impfschema.

Die in Deutschland erhältlichen Impfstoffe schützen übrigens auch vor den nahen Verwandten der hiesigen FSME-Virusstämme, die im östlichen Europa und in Asien vorkommen. Gegen die ebenfalls von Zecken übertragene Borreliose hat die FSME-Impfung keine Schutzwirkung.

Tipp: Nach jedem Zeckenstich sollte auch der Tetanus-Impfschutz überprüft werden!

Mögliche Nebenwirkungen der FSME-Impfung

Als häufigste Impfreaktionen werden Schmerzen, Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle beschrieben. Diese Beschwerden treten auch bei anderen Impfungen auf und zeigen an, dass sich der Körper mit dem Impfstoff auseinandersetzt.
Innerhalb der ersten vier Tage nach der Impfung können Allgemeinsymptome wie Temperaturerhöhung und Fieber, Kopf-, Muskel- sowie Gelenkschmerzen, Unwohlsein oder Magen-Darm-Beschwerden vorkommen.

In der Regel klingen die beschriebenen Reaktionen auf die Impfung schnell und folgenlos wieder ab. Sie treten vor allem bei der ersten Impfung, seltener bei den weiteren Impfungen auf.

Schwere Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen sind sehr selten. In Einzelfällen wurden (vor allem bei Erwachsenen) Erkrankungen des Nervensystems, z. B. Lähmungen beschrieben, die auch länger anhalten können.

Wichtiger Hinweis
Bei einer nachgewiesenen schweren Allergie gegen Hühnereiweiß sollten Sie zusammen mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt den Nutzen und die Risiken der FSME-Impfung gegeneinander abwägen.

Die Impfung gegen Hepatitis B für Jugendliche

Viele Jugendliche haben eine Grundimmunisierung im Baby-Alter erhalten. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Grundimmunisierung für alle Jugendlichen, die als Babys/Kleinkinder nicht gegen Hepatitis B geimpft worden sind:

  •  Im Alter von neun bis 17 Jahren

Für die Grundimmunisierung im Jugendalter sind drei (bis vier) Impfungen nötig (je nach Alter und Impfstoffkombination). Danach muss die Hepatitis-B-Impfung nicht mehr aufgefrischt werden.

Die Impfung muss nur dann verschoben werden, wenn der oder die Jugendliche eine schwere, behandlungsbedürftige Erkrankung hat.

Nebenwirkungen der Impfung

Man unterscheidet bei den üblichen Nebenwirkungen zwischen lokalen Reaktionen und allgemeinen Krankheitszeichen. Lokale Reaktionen sind eine Rötung und Schwellung an der Einstichstelle, die nach wenigen Tagen abklingen. Dazu können allgemeine Krankheitszeichen, wie Fieber oder Müdigkeit auftreten – auch diese Nebenwirkungen klingen schnell wieder ab. Schwere Erkrankungen können laut STIKO (Ständige Impfkommission) auftreten, kommen aber nur sehr selten vor.

Die HPV-Impfung ist die wirksamste Maßnahme, um Erkrankungen durch Papillomviren vorzubeugen. Impfen schützt zu nahezu 100 Prozent vor einer Infektion mit den HPV-Typen, die in den Impfstoffen enthaltenen sind. Da es bei Aufnahme von sexuellen Aktivitäten sehr schnell zu einer Ansteckung mit HPV kommt, sollte der Impfschutz vor dem ersten sexuellen Kontakt aufgebaut werden.

HPV-Impfung für Mädchen und Jungen

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen HPV seit 2007 für Mädchen und seit Juni 2018 auch für Jungen.

  • Jungen und Mädchen sollten im Alter von 9 bis 14 Jahren gegen HPV geimpft werden. In diesem Alter erfolgt der Aufbau des Impfschutzes mit zwei Impfungen. Der Abstand zwischen den beiden Impfungen sollte mindestens fünf Monate betragen. Bei einem Impfabstand unter fünf Monaten sind drei Impfungen erforderlich.
  • Verpasste Impfungen sollten so bald wie möglich und vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden. Wenn ab einem Alter von 15 Jahren zum ersten Mal gegen HPV geimpft wird, sind drei Impfungen notwendig.

Die HPV-Impfung kann zum Beispiel von einem Arzt oder einer Ärztin der Kinder- und Jugendmedizin, der Allgemein- oder Inneren Medizin, von einem Urologen bzw. einer Urologin oder von einem Frauenarzt bzw. einer Frauenärztin durchgeführt werden.

HPV-Impfstoffe

Mit beiden in Deutschland verfügbaren Impfstoffen gegen HPV kann ein Impfschutz gegen die beiden Hochrisiko-Typen HPV 16 und 18 aufgebaut werden. Einer der beiden Impfstoffe wirkt zusätzlich gegen sieben weitere HPV-Typen.

Mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen

Die Erfahrungen und Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Impfung gegen HPV sicher und gut verträglich ist.

Als häufigste Nebenwirkungen werden Schmerzen, Rötung oder eine Schwellung an der Einstichstelle beschrieben. Es kann auch zu Kopf- oder Muskelschmerzen, Fieber, Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel und Müdigkeit kommen. Diese Beschwerden sind in der Regel von kurzer Dauer und zeigen, dass der Körper sich mit dem Impfstoff auseinandersetzt.

Allergische Reaktionen sind möglich. Bei Unverträglichkeit gegenüber einem Bestandteil des Impfstoffs darf nicht geimpft werden.

Die Impfung muss bei akuten, schweren, fieberhaften Erkrankungen verschoben werden.

Wichtiger Hinweis
Nach der Impfung ist eine Infektion mit anderen HPV-Typen weiter möglich. Deshalb ist es auch für geimpfte Frauen wichtig, regelmäßig zur Krebs-Früherkennungsuntersuchung zu gehen.

Grippeimpfung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Grippe insbesondere für Personen, die bei einer Grippeerkrankung ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Folgen haben:

Außerdem wird die Impfung empfohlen für

  • Personen mit stark erhöhtem Risiko sich anzustecken (zum Beispiel Personal in Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr oder Beschäftigte im medizinischen Bereich mit Patientenkontakt, Bewohner von Gemeinschaftsunterkünften)
  • Personen (beispielsweise Angehörige, Pflegende), die im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können. Als Risikopersonen gelten hierbei Personen mit Grundkrankheiten, bei denen es Hinweise auf eine deutlich reduzierte Wirksamkeit der Grippeimpfung gibt, wie zum Beispiel Personen mit dialysepflichtiger Nierenerkrankung oder Personen mit angeborener oder erworbener Immunschwäche.
  • Personen mit direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln
  • Auch für Reisende kann die Impfung unter Umständen sinnvoll sein, je nach Ziel und Gesundheitszustand.

Wird regional oder weltweit ein besonders starker Ausbruch (Epidemie oder Pandemie) erwartet, rufen die Gesundheitsbehörden eventuell noch einmal gesondert zu Impfungen auf, um die weitere schnelle Ausbreitung des Virus zu verhindern oder vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen.

Die Grippeimpfung schützt nur vor Grippeviren und nicht generell vor anderen Erkältungskrankheiten oder einer Erkrankung an COVID-19.

Eine einmalige Impfung bietet Erwachsenen in der Regel ausreichend Schutz für die gesamte Grippesaison. Grippeviren können sich sehr schnell verändern. Daher sollte die Impfung vor jeder Grippesaison – am besten ab Oktober bis Mitte Dezember – mit dem aktuellen, angepassten Impfstoff erneut durchgeführt werden. Die sogenannten quadrivalenten Impfstoffe schützen gegen die vier Grippevirusvarianten, die voraussichtlich in der nächsten Grippesaison am häufigsten auftreten werden.

Bei älteren Erwachsenen ist die Immunantwort reduziert und damit kann die Wirksamkeit der Grippeimpfung etwas geringer ausfallen. Deshalb wurden in ihrer Wirkung verstärkte (sogenannte adjuvantierte) Grippeimpfstoffe beziehungsweise Hochdosis-Impfstoffe entwickelt. Diese Impfstoffe sollen bei älteren Menschen einen besseren Schutz gewährleisten.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für Personen ab 60 Jahren die Impfung mit einem Hochdosis-Impfstoff, der in dieser Altersgruppe besser wirksam ist als der Standard-Impfstoff.

Personen ab 60 Jahre sowie Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen sollten bei der Grippeimpfung auch den Impfschutz gegen Pneumokokken überprüfen lassen: Pneumokokken sind häufig Erreger von bakteriell verursachten Lungenentzündungen.

Aktuell: Wenn sowohl die Impfung gegen Grippe als auch gegen COVID-19 empfohlen sind, ist die gleichzeitige Verabreichung beider Impfstoffe möglich. Hierbei kann es häufiger zu Impfreaktionen kommen: Es können vor allem lokale Nebenwirkungen an der Injektionsstelle (Schmerz, Rötung, Schwellung) sowie systemische Reaktionen (beispielsweise Fieber, Müdigkeit) auftreten. Die Beschwerden verschwinden in der Regel nach einigen Tagen.
(Siehe auch „Andere Impfungen während der Pandemie“)

Mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen

Die saisonale Grippeimpfung ist in der Regel gut verträglich. Die Sicherheit der Impfstoffe wurde auch für Schwangere und deren ungeborene Kinder bestätigt. In verschiedenen Studien wurde keine erhöhte Zahl von schweren Reaktionen auf Grund einer Impfung festgestellt.

Gelegentlich kann es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr nach der Impfung zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle kommen, die auch schmerzen kann. Bei Hochdosis-Impfstoffen können lokale Nebenwirkungen an der Einstichstelle (Schmerz, Rötung, Schwellung) in erhöhtem Maße auftreten. Ebenso können in den ersten Tagen nach der Impfung Allgemeinsymptome wie beispielsweise Fieber, Frösteln oder Schwitzen, Müdigkeit, Kopf-, Muskelschmerzen vorkommen. Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach wenigen Tagen wieder ab.

Schwerwiegende Nebenwirkungen wie eine allergische Sofortreaktion treten nur in sehr seltenen Fällen auf.

Wichtiger Hinweis:

Bei einer ärztlich diagnostizierten schweren Allergie gegen Hühnereiweiß, die sehr selten vorkommt, sollte in einer Umgebung geimpft werden, in der eine klinische Überwachung und Behandlung nach der Impfung möglich sind. Es ist auch ein hühnereiweißfreier, in Zellkulturen hergestellter Grippeimpfstoff verfügbar, der für Hühnereiweiß-Allergiker (ab einem Lebensalter von 2 Jahren) geeignet ist.

Bei Vorliegen einer Allergie gegen einen der Inhaltsstoffe wird von einer Impfung abgeraten.
Bitte besprechen Sie dies mit der behandelnden Ärztin beziehungsweise dem behandelnden Arzt.

Die STIKO empfiehlt allen Erwachsenen einmalig eine Impfung gegen Pertussis (Keuchhusten). Die nächste Auffrischimpfung gegen Tetanus und Diphtherie (und gegebenenfalls Kinderlähmung) sollte als Kombinationsimpfung, die auch eine Keuchhustenkomponente enthält, gegeben werden.

Darüber hinaus empfiehlt die STIKO allen Schwangeren zu Beginn des dritten Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) eine Impfung gegen Keuchhusten. Besonders geeignet ist hierfür der Schwangerschaftsvorsorgetermin in der 28. bis 32. Schwangerschaftswoche. Besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt, sollte die Impfung ins zweite Schwangerschaftsdrittel vorgezogen werden. Die Impfung soll unabhängig vom Abstand zu vorher verabreichten Keuchhusten-Impfungen und in jeder Schwangerschaft erfolgen. Durch diese Impfempfehlung für Schwangere sollen bei Neugeborenen Keuchhusten-Erkrankungen, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle durch Keuchhusten vermindert werden.

Grundimmunisierung

Normalerweise erfolgt die Grundimmunisierung im Kindesalter. Sie kann aber jederzeit nachgeholt werden, dafür reicht im Erwachsenenalter eine Impfung.

Auffrischimpfung

Zum Schutz von Neugeborenen sollten Frauen in der Schwangerschaft geimpft werden, unabhängig von dem Zeitpunkt einer letzten Impfung. Auf diese Weise kann ein Nestschutz an den Säugling vermittelt werden. Damit ist gemeint, dass die Mutter schützende Antikörper an das ungeborene Kind abgibt. Wurde die Impfung in der Schwangerschaft verpasst, sollten die Mütter in den ersten Tagen nach der Geburt geimpft werden.

Auch für Personal im Gesundheitsdienst (z. B. Hebammen, Ärzte) sowie in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Altenheimen wird die Impfung gegen Keuchhusten empfohlen.

Enge Kontaktpersonen eines Säuglings (z. B. Großeltern, Freunde, Babysitter, Tagesmütter) sollten spätestens vier Wochen vor der Geburt eine Auffrischimpfung erhalten, notfalls geht das auch noch später. Davon ausgenommen sind nur Erwachsene, die in den letzten zehn Jahren bereits gegen Keuchhusten geimpft wurden.

Impfstoffe

Es gibt verschiedene Kombinationsimpfstoffe für Erwachsene. Sie enthalten Komponenten zum Schutz gegen Tetanus, Diphtherie und/oder Pertussis (Keuchhusten) und/oder Polio (Kinderlähmung).

Ein Impfstoff gegen Keuchhusten ist nicht einzeln erhältlich.

Ihr Arzt/Ihre Ärztin berät Sie, wann und welche Kombinationsimpfung für Sie sinnvoll ist.

Mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen

Die Impfung ist gut verträglich. Bei bis zu einem Drittel der Geimpften kommt es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen kann. Selten schwillt die gesamte Gliedmaße an. Gelegentlich können in den ersten drei Tagen nach der Impfung Allgemeinsymptome wie beispielsweise eine Temperaturerhöhung, Frösteln, Müdigkeit, Muskelschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder ab.

Nebenwirkungen sind sehr selten. Allergische Reaktionen sind möglich. In Einzelfällen sind nach der Impfung Erkrankungen des Nervensystems außerhalb von Gehirn und Rückenmark beschrieben worden. Dies äußerte sich beispielsweise durch Lähmungen, Missempfindungen, Erschöpfungszustände, Übererregbarkeit oder fortschreitende Ausfälle.

Je nach verwendetem Kombinationsimpfstoff können etwas andere Impfreaktionen oder Nebenwirkungen auftreten, die Unterschiede sind jedoch nicht groß.

Aufgrund der Schwere von Meningokokken-Erkrankungen, der häufigen Komplikationen und der hohen Sterblichkeit empfiehlt die STIKO seit dem Jahr 2006 allen Kindern im zweiten Lebensjahr eine einmalige Impfung gegen Meningokokken C. Ältere Kinder und Jugendlichen bis zum 18. Geburtstag, die noch keine Impfung gegen Meningokokken C erhalten haben, wird empfohlen diese möglichst bald nachzuholen.

In besonderen Situationen wie z. B. bestimmten Grunderkrankungen oder Reisen in Länder mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko können Impfungen gegen weitere Meningokokken-Typen (Serogruppen) sinnvoll sein. Hierzu berät sie Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt.

Aktuell sind in Deutschland drei verschiedene Impfstoff-Typen verfügbar:

  • gegen Erreger der Serogruppe C,
  • gegen Erreger der Serogruppen A, C, W und Y
  • gegen Erreger der Serogruppe B.

Impfempfehlung bezüglich Meningokokken A, C, W135 und Y

Die Impfung gegen die Gruppen A, C, W und Y wird Menschen empfohlen, bei denen ein erhöhtes Risiko für eine Ansteckung mit den Erregern vorliegt. Hierzu gehören beispielsweise:

  • Menschen mit angeborener oder erworbener Immunschwäche (z.B. bei fehlender Milz)
  • gefährdetes Laborpersonal
  • ungeimpfte Haushaltskontaktpersonen eines Erkrankten mit einer schweren Meningokokken-Infektion mit einem dieser Serogruppen, so bald wie möglich nach dem Kontakt (zusätzlich zur Gabe von Antibiotika)
  • Bei Ausbrüchen auf Empfehlung der Gesundheitsbehörden
  • Reisende in Länder, in denen diese Infektionen regelmäßig auftreten, besonders bei engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung
  • Schüler/innen/Studierende vor Langzeitaufenthalten in Ländern mit empfohlener Impfung für Jugendliche bzw. Schüler/innen/Studenten

Je nach Impfstoff kann eine Impfung gegen die Meningokokken-Typen A, C ,W135 und Y ab einem Alter von einem bzw. zwei Jahren erfolgen.

Impfung gegen Meningokokken B

Seit Dezember 2013 gibt es einen Impfstoff gegen Meningokokken B. Diese Impfung wird derzeit in Deutschland  nicht standardmäßig empfohlen. Die STIKO prüft dies jedoch weiter. Aktuell empfiehlt die STIKO die Impfung gegen Meningokokken B Menschen mit bestimmten Grundkrankheiten, die auch eine Impfung gegen Meningokokken A, C, W und Y erhalten sollen. Zu dieser Gruppe gehören Menschen mit angeborener oder erworbener Immunschwäche (z.B. bei fehlender Milz). Auch Kontakt und Bezugspersonen von Erkrankten sollten eine Impfung erhalten.

Bezüglich der Kosten für die Impfung ist zusätzlich eine Anfrage bei der Krankenkasse sinnvoll.

Mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen

Häufig kommt es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr vorübergehend zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen oder sich verhärten kann. Ebenso können in den ersten Tagen nach einer Impfung Allgemeinsymptome wie beispielsweise Fieber, Kopfschmerzen, allgemeines Krankheitsgefühl, Reizbarkeit (bei Säuglingen und Kleinkindern), Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen oder Durchfall, Müdigkeit, Muskel- oder Gelenkschmerzen und Schmerzen in Armen oder Beinen auftreten.

Selten bis sehr selten (das heißt etwa bei einem bis zehn von 10.000 oder einem von 100.000 Geimpften) können nach einer Impfung noch andere Beschwerden auftreten wie zum Beispiel eine vorübergehende Gesichtsschwellung oder Nesselsucht bis hin zum allergischen Schock (sehr selten) oder Schüttelfrost, Muskel- und Gelenksversteifungen (auch Nackensteifigkeit). Sehr selten wurden auch (Fieber-)Krämpfe, Schwindel, Ohnmacht oder Sehstörungen beobachtet.

Je nach verwendetem Impfstoff können etwas andere Impfreaktionen oder Nebenwirkungen in Betracht kommen und sie sind unterschiedlich wahrscheinlich. Wenn Ihr Kind oder Sie geimpft werden, informiert Sie Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt über den Impfstoff.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Erwachsenen ab einem Alter von 60 Jahren eine Impfung gegen Pneumokokken. Hierfür sollte ein Pneumokokken-Impfstoff, der gegen 23 verschiedene Pneumokokken-Typen schützt (PPSV23), verwendet werden.

Wegen der begrenzten Dauer des Impfschutzes gegen Pneumokokken hält die STIKO die Auffrischung mit einem Mindestabstand von 6 Jahren aus medizinischer Sicht eigentlich für alle Erwachsenen ab dem Alter von 60 Jahren für sinnvoll. Eine generelle Auffrischung wird dieser Altersgruppe trotzdem aktuell nicht empfohlen, da der Impfstoff hierfür zurzeit nicht zugelassen ist. Die Wiederholungsimpfung gesunder über 60-Jähriger sollte daher von der Ärztin bzw. dem Arzt beurteilt werden.

Darüber hinaus wird die Impfung gegen Pneumokokken allen Personen mit erhöhtem gesundheitlichem Risiko aufgrund von bestimmten Vorerkrankungen oder mit beruflichem Risiko empfohlen. Hierzu gehören Personen

  • deren Immunsystem geschwächt ist – sei es aufgrund angeborener Defekte des Immunsystems, fehlender oder nicht funktionsfähiger Milz, einer HIV-Infektion, einer Knochenmarks- oder Organtransplantation oder aus anderen Gründen.
  • die an chronischen Erkrankungen wie Diabetes, chronischen Erkrankungen des Herzens oder der Atmungsorgane  sowie Leber- oder Nierenkrankheiten oder Erkrankungen des Nervensystems leiden.
  • die ein erhöhtes Risiko für eine Hirnhautentzündung haben – z. B. bedingt durch ein Cochlea-Implantat oder eine Liquorfistel.
  • die berufsbedingt ein erhöhtes Risiko haben (Schweißen und Trennen von Metallen, Risiko durch Einatmen von Metall-Rauchen).

Für diese Risikogruppen wird eine Wiederholung der Impfung nach einem Zeitraum von mindestens sechs Jahren empfohlen. Bei den genannten Vorerkrankungen wird zum Teil zusätzlich eine Impfung mit einem weiteren Impfstoff gegen Pneumokokken empfohlen. Bitte sprechen Sie mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt über die Reihenfolge der Impfungen und die Abstände zwischen den Impfterminen.

Auch für Kinder ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat bis zum 2. Lebensjahr empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch Institut die Impfung gegen Pneumokokken. Mehr Informationen zu geeigneten Impfterminen und Impfstoffen für Kinder finden sich in der Rubrik: „Impfempfehlungen für Kinder“.

Impfstoffe

Der so genannte Polysaccharid-Impfstoff für Erwachsene gibt Schutz vor 23 der wichtigsten Pneumokokken-Typen. Es handelt es sich um einen Impfstoff aus den Zuckern der Bakterienhülle.

Darüber hinaus ist seit einiger Zeit auch ein so genannter Konjugat-Impfstoff, der gegen 13 häufige Pneumokokken-Typen schützt, zugelassen.

Mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen

Häufig kommt es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen kann. Ebenso können in den ersten drei Tagen nach der Impfung Allgemeinsymptome wie beispielsweise Fieber, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen auftreten. Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder ab.

Schwere Nebenwirkungen sind selten. Eine allergische Reaktion (z. B. Nesselsucht) ist möglich. Sehr selten kann sich die Zahl der Blutplättchen (verantwortlich für die Blutgerinnung) vorübergehend verringern.

Jeder sollte geschützt sein. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Kinderlähmung (Polio) allen Personen, die keine oder nur eine unvollständige Grundimmunisierung haben bzw. die nicht mindestens eine Auffrischimpfung erhalten haben.

Grundimmunisierung

Normalerweise erfolgt die Grundimmunisierung im Kindesalter. Sie kann aber jederzeit nachgeholt werden: zwei oder drei Injektionen im Abstand von mindestens vier Wochen bis zu sechs Monaten.

Auffrischimpfung

Eine routinemäßige Auffrischung nach dem 18. Lebensjahr wird allen empfohlen, die ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben, wie beispielsweise Personal, das mit möglicherweise Erkrankten oder deren Körperausscheidungen in Kontakt kommt oder Reisende in Regionen, in denen Polio-Erkrankungen noch auftreten. Jeder, der Kontakt zu einem Polio-Erkrankten hatte, sollte (unabhängig vom Impfstatus) sofort geimpft werden.

Impfstoffe

Es gibt verschiedene Einzel- und Kombinationsimpfstoffe für Erwachsene. Nicht alle sind geeignet, um im Erwachsenenalter noch eine Grundimmunisierung durchzuführen, aber alle eignen sich für die Auffrischimpfung. Sie enthalten eine oder mehrere Komponenten zum Schutz gegen TetanusDiphtherie und/oder Pertussis (Keuchhusten) und/oder Polio (Kinderlähmung).

Ihr Arzt/Ihre Ärztin berät Sie, welche Impfung für Sie sinnvoll ist und ob sie mit einer Impfung gegen Pertussis (Keuchhusten) kombiniert werden sollte.

Mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen

Die Impfung ist gut verträglich. Nur selten kommt es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen kann. Selten können in den ersten Tagen nach der Impfung auch Allgemeinsymptome wie beispielsweise eine Temperaturerhöhung, Frösteln, Kopf- und Gliederschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder ab.

Nebenwirkungen sind sehr selten. In Einzelfällen wurden allergische Reaktionen beobachtet. Wird ein Kombinationsimpfstoff verwendet, können etwas andere Impfreaktionen oder Nebenwirkungen auftreten, die Unterschiede sind jedoch nicht groß.

Hinweis:
Eine durch die Impfung verursachte Kinderlähmung, die bei dem früher verwendeten Lebendimpfstoff in sehr seltenen Fällen (etwa 1 auf 3 Millionen Impfungen) vorkam, ist bei dem heutigen Impfstoff ausgeschlossen.

Tetanus: Impfung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Tetanus allen Personen, die keine oder nur eine unvollständige Grundimmunisierung haben bzw. deren letzte Auffrischimpfung länger als 10 Jahre zurückliegt.

Grundimmunisierung

Der Aufbau des Impfschutzes gegen Tetanus (Grundimmunisierung) erfolgt in der Regel im Kindesalter. Fehlt dieser Impfschutz noch oder ist er unvollständig, so sollten die fehlenden Impfungen möglichst schnell nachgeholt werden.

Auffrischimpfung

Die Auffrischimpfung sollte im Erwachsenenalter alle 10 Jahre erfolgen; nach Verletzungen eventuell früher. Die nächste Auffrischimpfungsimpfung sollte als Kombinationsimpfung, die auch gegen Pertussis (Keuchhusten) schützt, gegeben werden. Die Kombinationsimpfung mit Keuchhustenkomponente muss nur einmalig im Erwachsenenalter erfolgen und sorgt dafür, dass jeder Erwachsene gegen Keuchhusten geschützt ist.

Impfstoffe

Es gibt verschiedene Einzel- und Kombinationsimpfstoffe für Erwachsene. Nicht alle sind geeignet, um im Erwachsenenalter noch eine Grundimmunisierung durchzuführen, aber alle eignen sich für die Auffrischimpfung. Sie enthalten eine oder mehrere Komponenten zum Schutz gegen Tetanus, Diphtherie und/oder Pertussis (Keuchhusten) und/oder Polio (Kinderlähmung).

Ihr Arzt/Ihre Ärztin berät Sie, wann eine Kombinationsimpfung sinnvoll ist und welche.

Mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen

Die Impfung ist gut verträglich. Sehr häufig kommt es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen kann. Selten können in den ersten drei Tagen nach der Impfung Allgemeinsymptome wie beispielsweise eine Temperaturerhöhung, Frösteln, Müdigkeit, Muskelschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder ab.

Bei einer Tetanus-Impfung sind Nebenwirkungen sehr selten. Bei weniger als einem von 1.000 Geimpften wurden allergische Reaktionen an der Haut oder an den Atemwegen beobachtet. In Einzelfällen sind nach der Impfung Erkrankungen des Nervensystems außerhalb von Gehirn und Rückenmark beschrieben worden. Dies äußerte sich beispielsweise durch Lähmungen, Missempfindungen, Erschöpfungszustände, Übererregbarkeit oder fortschreitende Ausfälle.

Je nach verwendetem Kombinationsimpfstoff können etwas andere Impfreaktionen oder Nebenwirkungen auftreten, die Unterschiede sind jedoch nicht groß.

Diphtherie: Impfung

Jeder sollte geschützt sein. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Diphtherie allen Personen, die keine oder nur eine unvollständige Grundimmunisierung haben bzw. deren letzte Auffrischimpfung mehr als 10 Jahre zurückliegt.

Grundimmunisierung

Die Grundimmunisierung erfolgt in der Regel im Kindesalter. Eine Auffrischung mit 5-6 Jahren (d.h. vor dem Schulbeginn) und eine weitere Auffrischung mit 9–17 Jahren werden empfohlen. Wenn die Grundimmunisierung nicht im Kindesalter durchgeführt wurde, so sollte diese so schnell wie möglich (auch noch im Jugend- und Erwachsenenalter) nachgeholt werden.

Auffrischimpfung

Im Erwachsenenalter sollte die Auffrischimpfung bei bestehender Grundimmunisierung alle 10 Jahre erfolgen; bei Kontakt zu Erkrankten oder bei Ausbrüchen eventuell früher. Die Auffrischimpfung sollte zusammen mit einer Impfung gegen Pertussis (Keuchhusten) gegeben werden.

Impfstoffe

Es gibt verschiedene Einzel- und Kombinationsimpfstoffe. Nicht alle sind geeignet, um im Erwachsenenalter noch eine Grundimmunisierung durchzuführen, aber alle eignen sich für die Auffrischimpfung. Sie enthalten eine oder mehrere Komponenten zum Schutz gegen Diphtherie, Tetanus und/oder Pertussis (Keuchhusten) und/oder Polio (Kinderlähmung).

Ihr Arzt/Ihre Ärztin berät Sie, wann eine Kombinationsimpfung sinnvoll ist und welcher Impfstoff der richtige für Sie ist.

Mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen

Die Impfung ist gut verträglich. Häufig kommt es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen kann. Ebenso können in den ersten drei Tagen nach der Impfung Allgemeinsymptome wie beispielsweise eine leichte Temperaturerhöhung, Frösteln, Müdigkeit, Muskelschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder ab.

Nebenwirkungen sind sehr selten. Bei weniger als einem von 1.000 Geimpften wurden allergische Reaktionen an der Haut oder an den Atemwegen beobachtet. In Einzelfällen sind nach der Impfung Erkrankungen des Nervensystems außerhalb von Gehirn und Rückenmark beschrieben worden. Dies äußerte sich beispielsweise durch Lähmungen, Missempfindungen, Erschöpfungszustände, Übererregbarkeit oder fortschreitende Ausfälle.

Je nach verwendetem Kombinationsimpfstoff können etwas andere Impfreaktionen oder Nebenwirkungen auftreten, die Unterschiede sind jedoch nicht groß.

Sie können Ihr Kind durch eine zweimalige Impfung vor einer Infektion mit Windpocken sicher schützen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung:

  • Im Alter von 11 bis 14 Monaten. Zeitgleich mit der ersten Masern-Mumps-Röteln-Impfung oder frühestens vier Wochen danach.
  • Vier bis sechs Wochen nach der ersten Impfung – im Alter von 15 bis 23 Monaten – erfolgt eine zweite Teilimpfung.

Es kann auch ein Kombinationsimpfstoff gegen MasernMumpsRöteln und Windpocken (MMRV-Kombinationsimpfstoff) angewendet werden.Die Impfung muss nur dann verschoben werden, wenn das Kind eine schwere, behandlungsbedürftige Erkrankung hat.

Nebenwirkungen der Impfung

 

Die Impfung ist gut verträglich, nur selten treten Nebenwirkungen auf.

Man unterscheidet bei den üblichen Nebenwirkungen zwischen lokalen Reaktionen und allgemeinen Krankheitszeichen. Lokale Reaktionen sind eine Rötung und Schwellung an der Einstichstelle, die nach wenigen Tagen abklingen. Dazu können allgemeine Krankheitszeichen, wie Fieber oder Müdigkeit, auftreten – auch diese Nebenwirkungen klingen schnell wieder ab. Schwere Erkrankungen können laut STIKO (Ständige Impfkommission) auftreten, kommen aber nur sehr selten vor.

Mehr als die Hälfte der Masernfälle betreffen heute Jugendliche und nach 1970 geborene Erwachsene. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit 2010 allen Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind und nicht bzw. in der Kindheit nur einmal gegen Masern geimpft wurden, eine Impfung gegen Masern. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung vor allem auch allen, die im Gesundheitsdienst, in Gemeinschaftseinrichtungen (z. B. Kindergarten) oder in der Betreuung von Personen mit stark geschwächtem Immunsystem arbeiten.

Nach dem Masernschutzgesetz müssen Beschäftigte in Kindergärten, Schulen oder anderen Gemeinschaftseinrichtungen sowie Beschäftigte in Asylbewerber- und Geflüchteten-Unterkünften zweimal gegen Masern geimpft oder gegen Masern immun sein – sofern sie nach 1970 geboren sind. Gleiches gilt für nach 1970 geborene Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen, z. B. Krankenhäusern oder Arztpraxen. Auch Asylbewerber und Geflüchtete müssen vier Wochen nach Aufnahme in eine Gemeinschaftsunterkunft einen entsprechenden Impfschutz nachweisen.
Weitere Informationen zum Masernschutzgesetz unter: www.masernschutz.de

Die Impfung erfolgt mit einem Impfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR).

Mögliche Nebenwirkungen der Impfung

Die Impfung ist gut verträglich. Häufig kommt es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen kann. In den ersten drei Tagen nach der Impfung können auch kurzfristig Allgemeinsymptome wie beispielsweise eine mäßige Temperaturerhöhung, Frösteln, Kopfschmerzen, Mattigkeit oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten.

Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder ab.

Da es sich um eine Impfung mit lebenden, abgeschwächten Viren handelt, treten bei etwa zwei bis fünf von 100 Geimpften ein bis vier Wochen nach der Impfung vorübergehend nicht ansteckende „Impf-Masern“ auf: Fieber verbunden mit einem schwachen masernähnlichen Hautausschlag, die Ohrspeicheldrüse oder die Hoden können anschwellen, die Gelenke können schmerzen. Bei Jugendlichen und Erwachsenen wurden länger anhaltende Gelenkentzündungen beobachtet.

Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten. In Einzelfällen wurden allergische Reaktionen beobachtet oder die Zahl der Blutplättchen (verantwortlich für die Blutgerinnung) hat sich vorübergehend verringert. Wie in Folge der Krankheit wird auch eine mögliche Gehirnentzündung nach der Impfung diskutiert; weltweit sind diese nach Impfung in wenigen Einzelfällen beobachtet worden. Ein Zusammenhang mit der Impfung konnte jedoch nicht belegt werden.

Bei Kindern unter 10 Jahren dient die Impfung hauptsächlich zur Vermeidung von Umgebungsinfektionen nach Rückkehr, da die Hepatitis A-Infektion bei Kindern meist beschwerdefrei bzw. milde verläuft . Daher sollte die Impfung eingehend mit dem Impfarzt vorher besprochen werden, um eine optimale Nutzen-Risiko-Abwägung treffen zu können .

Bei häufig Reisenden, Personen die aus Ländern mit hohem Hepatitis A-Vorkommen stammen, sowie nach längeren Tropenaufenthalten und bei vor 1950 Geborenen sollte eine Bestimmung von Hepatitis A-Antikörper vor der ersten Impfung veranlasst werden, da in diesen Fällen häufig eine Immunität bestehen könnte und eine Hepatitis A-Impfung dann überflüssig wäre.

Impfschema

  1. Impfung: Tag 0
  2. Impfung: nach 6 MonatenBei kurzfristiger Abreise ist ein Hepatitis A Schutz (auch noch am Tag der Abreise) möglich, da der Impfschutz sich innerhalb von ca. 10 Tagen aufbaut und die Inkubationszeit der Hepatitis A 20-40 Tage beträgt.

Impfschutz

ca. 2 Wochen nach der 1. Dosis kann bereits von einem mehrjährigem Schutz ausgegangen werden.
Nach der 2. Dosis liegt bei fast 100% der Geimpften ein mindestens 25 Jahre anhaltender Schutz vor, vermutlich sogar lebenslang
Eine Wiederimpfung kann bei besonderen Risikopersonen indiziert sein (mit dem Arzt klären)

Impfstoff

Totimpfstoff

Bei kurzfristiger Abreise ist ein Hepatitis A Schutz (auch noch am Tag der Abreise) möglich, da der Impfschutz sich innerhalb von ca. 10 Tagen aufbaut und die Inkubationszeit der Hepatitis A 20-40 Tage beträgt.

Nebenwirkungen

Mögliche Nebenwirkungen richten sich nach dem verwendeten Impfstoff und sollten mit dem Arzt vor jeder Impfung besprochen werden.

Wann darf nicht geimpft werden

Bei verschiedenen akuten und chronischen Erkrankungen, sowie bei Allergien gegen Impfbestandteile
Wichtige Anmerkung

Die persönliche Verträglichkeit und Empfehlung der Impfung sollte auf jeden Fall vor jeder Impfung mit dem Impfarzt eingehend besprochen werden.

Die STIKO empfiehlt die Impfung gegen Gürtelrose (Herpes zoster) mit einem Totimpfstoff zur Verhinderung von Gürtelrose und länger anhaltenden Nervenschmerzen (postherpetischer Neuralgie):

  • allen Personen ab 60 Jahren.
  • allen Personen ab 50 Jahren, deren Immunsystem geschwächt ist (beispielsweise durch Krankheit, nach Knochenmark- oder Organtransplantation, bei immunsuppressiver Therapie).
  • allen Personen ab 50 Jahren mit einem schweren Grundleiden (beispielsweise chronische Erkrankungen der Lunge (COPD), der Nieren oder des Darmes, rheumatoide Arthritis, systemischer Lupus erythematodes).

Die zweifache Impfung mit dem Totimpfstoff kann Personen ab 50 Jahre wirksam vor Gürtelrose und postherpetischer Neuralgie schützen: 92 Prozent der Geimpften waren innerhalb von vier Jahren nach der Impfung nicht erkrankt; vor durch Gürtelrose hervorgerufenen Nervenschmerzen (postherpetischer Neuralgie) waren 82 Prozent geschützt.

Der Totimpfstoff gegen Gürtelrose ist für Personen ab 50 Jahren zugelassen und wird zweimal im Abstand von mindestens 2 und maximal 6 Monaten geimpft.

Ist die Impfung aufgrund einer der genannten Grunderkrankungen empfohlen, sollte die Impfung und der beste Impfzeitpunkt (vor allem bei einer Therapie, die das Immunsystem unterdrückt) mit der behandelnden Ärztin bzw. dem bzw. dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Für die oben genannten Bevölkerungsgruppen übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen die Kosten der Impfung mit dem Totimpfstoff. In der Regel zahlen die meisten privaten Krankenversicherungen ebenfalls die Impfung.

Nicht geimpft werden darf bei Unverträglichkeit gegenüber einem Inhaltsstoff des Impfstoffes.

Nebenwirkungen

Nach der Impfung gegen Gürtelrose kommt es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr sehr häufig zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen kann. Ebenso können in den ersten drei Tagen nach der Impfung Allgemeinsymptome wie beispielsweise Kopfschmerzen,  Müdigkeit, Fieber oder Muskelschmerzen auftreten. Häufig kommt es auch zu einem Juckreiz an der Einstichstelle. Gelegentlich schwellen Lymphknoten an oder Gelenke schmerzen. Solche Impfreaktionen sind in der Regel nur von kurzer Dauer und klingen nach ein bis drei Tagen wieder ab.

Durch Müdigkeit und Unwohlsein kann die Fahrtüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen für 2 bis 3 Tage nach der Impfung geringfügig eingeschränkt sein.

Der Forscher Robert Koch war einer der erfolgreichsten Arzneimittelforscher des 20. Jahrhunderts. Koch gelang es 1876, den Erreger des Milzbrands außerhalb des Organismus zu kultivieren und dessen Lebenszyklus zu beschreiben. Dadurch wurde zum ersten Mal lückenlos die Rolle eines Krankheitserregers beim Entstehen einer Krankheit beschrieben. 1882 entdeckte er den Erreger der Tuberkulose (Mycobacterium tuberculosis) und entwickelte später das vermeintliche Heilmittel Tuberkulin. Im Jahr 1883 beschrieb er den kommaförmigen Cholera-Erreger als „Kommabazillus“.

1905 erhielt er den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Robert Koch ist damit – neben seinem Kollegen Louis Pasteur in Paris – zum Begründer der modernen Bakteriologie und Mikrobiologie sowie der Immunologie und Allergologie geworden und war auch auf dem Gebiet der Virologie erfolgreich. Er hat grundlegende Beiträge zur Infektionslehre sowie zum Aufbau der Tropenmedizin in Deutschland geleistet.

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