Bei der Sonographie, auch Ultraschall genannt, denkt man zuerst an Schwangere. Allerdings hat der Ultraschall – gerade in der Hausarztpraxis – sehr vielfältige Anwendungsmöglichkeiten und ist eine der häufigsten diagnostischen Untersuchungen überhaupt.
Was ist eine Sonographie?
Die Ultraschall-Untersuchung ist ein bildgebendes Verfahren. Sie erlaubt, von außen in den menschlichen Körper hinein zu sehen. Bei der Sonographie lassen sich die inneren Organe betrachten. Und zwar vor allem die Weichteile wie Leber, Niere oder Milz, die beim Röntgen nur schlecht zu sehen sind. Für den Patienten ist eine Sonographie bequem, schmerzfrei und ohne Nebenwirkungen.
Sie funktioniert ähnlich wie das Echolot von Delphinen und Fledermäusen (und von Schiffen): Das Gerät stößt einen hohen Ton aus. So hoch, dass ihn das menschliche Ohr nicht wahrnehmen kann. Über den sogenannten Schallkopf dringen die Schallwellen durch die Haut und klingen in den Körper hinein. Verschiedene Gewebe werfen den Ton unterschiedlich stark als Echo zurück. Ein feines Mikrophon am Schallkopf fängt die Schallwellen wieder auf. Aus dem Zeitabstand zwischen Ton und Echo kann der Computer laufend ein Bild errechnen. Auf dem Monitor sieht man es in Schwarzweiß. Nur bei der speziellen Doppler-Sonographie kommt Farbe dazu. Man sieht alles in Echtzeit. Bei Schwangeren zum Beispiel die Bewegungen des Babys. Bei Erwachsenen kann man den Blutfluss darstellen und erkennen, ob z.B. ein Gefäß verengt ist.
Ultraschalluntersuchungen bei uns in der Praxis
Sonographie – Ablauf
Eine Sonographie läuft immer nach dem gleichen Schema ab: Je nachdem, welches Organ der Arzt betrachten will, setzt man sich oder man legt sich auf eine Liege. Anschließend wird die entsprechende Körperstelle freigelegt. Wenn es um Bauchorgane geht, muss man also das Oberteil hochziehen., denn die Haut über dem betroffenen Körperteil muss frei sein, um die Untersuchung durchführen zu können.
Anschließend tropft der Arzt etwas Ultraschallgel auf die Haut und den Schallkopf des Ultraschallgeräts. Dieses Gel auf Wasserbasis sorgt für eine verbesserte Schallleitung und dafür, das keine Luft zwischen Haut und Schalkopf gelangt, was zu Störungen bei der Bilderstellung führen würde. Danach kann die Untersuchung beginnen. Ist das Ultraschallgerät eingeschaltet und der Schallkopf auf die Haut gesetzt, erscheint auf dem Monitor ein Schwarzweißbild. Der Arzt kann den Schallkopf beliebig über die Haut schieben. So schaut er von verschiedenen Seiten und aus verschiedenen Blickwinkeln in den Körper hinein. Hat er genug gesehen, können verschiedene Fotos für die Patientenakte gespeichert werden.
Zum Schluss wird das Gel vom Körper abgewischt und die Kleidung wieder angezogen bzw. zurecht gezogen. Der Arzt bespricht mit dem Patienten die Ergebnisse und berät bezüglich weiterer Maßnahmen. Der Patient erhält Befund und Bilder direkt nach der Untersuchung. Je nach Organ und Fragestellung dauert eine Ultraschall-Untersuchung zwischen drei Minuten und einer halben Stunde.
1. Stefan Delorme, Klaus-Vitold Jenderka, Jürgen Debus: Duale Reihe Sonografie, Thieme (Verlag), 3. Auflage, 2012
2. Mathias Hofer: Sonografie Grundkurs, Thieme (Verlag), 9. Auflage, 2017